The Elder Scrolls Online: Necrom - Test / Review

Wo Geheimnisse zu Gabeln werden

Test Video Martin Steiner getestet auf PC

Schluss mit Mittelalter-Fantasy: Die jüngste Erweiterung zu "The Elder Scrolls Online" entführt die Spieler nicht nur in den Südosten von Morrowind, sondern auch nach Apocrypha. Und dort warten die wohl bisher abgedrehtesten Abenteuer seit Bestehen des Online-Rollenspiels auf euch.

Entwickler ZeniMax Online hat noch im letzten Jahr bekannt gegeben, dass man vom bisherigen Release-Rhythmus abweichen und nur noch eine anstelle von zwei Story-Erweiterungen pro Jahr für "The Elder Scrolls Online" herausbringen möchte. Zudem sollen diese Kapitel nicht mehr in sich abgeschlossen sein, sondern eine mehrjährige Geschichte erzählen, zu der die aktuelle Erweiterung "Necrom" den Auftakt darstellt. So viel vorneweg: Ja, die Erzählung endet mit einem Cliffhanger. Und nein, das Ende ist trotzdem nicht unbefriedigend und beantwortet viele Fragen, die während der neun umfangreichen Hauptmissionen aufgeworfen werden.

Und die Story hat es in sich: Eigentlich möchte der daedrische Prinz Hermaeus Mora, der in seiner Ebene Apocrypha gefährliches Wissen und Geheimnisse aufbewahrt, nur in Ruhe seine Schätze bewachen. Eines Tages wird ihm allerdings bewusst, dass das Schicksal einen Weg nimmt, der zur Auslöschung der gesamten Existenz führen könnte. Deshalb wendet er sich in Form einer mit Augen übersäten Glibberkugel direkt an den Helden, um herauszufinden, ob es jemand auf ein gefährliches Geheimnis in Apocrypha abgesehen hat.

Eine Story wie ein Krimi

So schräg der Start klingt, so abgedreht sind dann auch viele Konzepte, sobald ihr Apocrypha betretet. Hier müsst ihr schon mal Geheimnisse in Form von Gabeln finden oder einem NPC helfen, der ständig stirbt und sich bei jeder Auferstehung nicht mehr an die vorherigen Ereignisse erinnern kann. Und das sind nur zwei simple Beispiele, die illustrieren, wie weit weg die aktuelle Erweiterung von der klassischen Fantasy mit Rittern und Drachen ist. Klar mag das nicht jedem "Elder Scrolls"-Fan gefallen. Wer mit den teils haarsträubenden Ideen hingegen kein Problem hat, bekommt hier vielleicht neben "Stadt der Uhrwerke" die bisher wohl fantasievollste und ideenreichste Geschichte des gesamten Spiels serviert.

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Dazu kommt, dass der Aufbau der Hauptgeschichte über weite Teile an einen klassischen Krimi erinnert, bei dem der Held immer neue Hinweise auf die Täter und deren Motivation erhält. Damit gelingt es "Necrom" geschickt, den Spannungsbogen hochzuhalten. Während andere Erweiterungen oft unter einem etwas unspektakulären Mittelteil litten, hat die Motivation zum Weiterspielen hier nie nachgelassen.

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